„Redaktionsplan 2.0 – Wie du mit Herz + Hirn Content planst, den deine Community wirklich sehen will“

Warum ein Plan nicht spießig, sondern befreiend ist

Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon panisch am Montagmorgen in den Kalender geschaut, weil „irgendwas“ auf Instagram, LinkedIn & Co. gepostet werden muss? Wenn du das kennst, bist du in bester Gesellschaft – wir als Online-Marketing-Agentur haben das ganze Drama jahrelang live miterlebt. Die gute Nachricht: Ein smarter Redaktionsplan ersetzt Hektik durch Gelassenheit, spart dir Zeit und lässt dich kreativer werden. Klingt nach Widerspruch? Dann lehn dich zurück und lass uns gemeinsam eintauchen: Was gehört wirklich in deinen Plan, wie nutzt du spezielle Tage im Jahr, warum Behind-the-Scene-Shots Gold wert sind – und weshalb spätestens ab morgen niemand mehr deine reinen Produktbilder (oder gar wahlplakatähnliche Stockfotos) sehen will.


Aus der Praxis, für die Praxis

1. Was gehört in deinen Redaktionsplan?

Ein Redaktionsplan ist kein starres Excel-Grab; er ist dein kreativer Spielplatz mit Struktur. Wir empfehlen dir drei Ebenen:

EbeneInhaltWarum es wichtig ist
Makro-EbeneJahresübersicht mit Kampagnen, Launches, MessenGibt den großen Kurs vor und zeigt Engpässe früh auf
Meso-EbeneMonatliche Rubriken & Formate (Blog, Podcast, Short-Videos)Sorgt für thematische Vielfalt ohne Spontanakrobatik
Mikro-EbeneWöchentliche Postings, Stories, NewsletterDer konkrete Fahrplan für dich + Team; klar, messbar, umsetzbar

Unser Tipp aus unzähligen Kundenprojekten: Plane 70 % evergreen, 20 % saisonal, 10 % spontan. So bleibst du flexibel für Trends, aber deine Timeline fällt nicht ins Loch, wenn mal alle Krank sind.


2. Spezielle Tage im Jahr – mehr als Muttertag und Black Friday

Deine Zielgruppe liebt relevante Anlässe. Aber Vorsicht: Jeder postet zu Silvester dieselben Feuerwerks-GIFs. Setz lieber auf Nischentage, die wirklich zu deiner Marke passen und Storytelling erlauben. Ein paar Inspirationen:

MonatAktionstagIdee fürs Posting
JanuarInternationaler JogginghosentagFoto vom Team im Homeoffice-Look + Umfrage „Team Jogger oder Jeans?“
MärzEqual Pay DayKarussell mit Gehalts-Tipps + Statement deiner Gründerin
AprilEarth DayBehind-the-Scene, wie ihr Verpackungsmüll reduziert
JuniTag des Handtuchs (Hitchhiker’s Guide)Humorpost: „Don’t panic – wir kümmern uns um dein Marketing“
SeptemberZero Waste DayReuse-Hack-Video zur Messeausstattung
NovemberIntern. Tag der MännerInterview mit Papas aus dem Team über Care-Work

Regel: Nur posten, wenn du einen Mehrwert lieferst – sonst wirkt es wie „Tag-Hijacking“ und niemand nimmt dir Authentizität ab.


3. Behind the Scene – der unterschätzte Goldschatz

Menschen folgen Menschen, nicht Logos. Darum performen Einblicke hinter die Kulissen meist doppelt so gut wie sterile Produktshots. Ideen, die wir selbst erfolgreich umsetzen:

  • Morning Routine: Kurzes Reel, wie der erste Cappuccino gezogen wird und das Team den Tag plant.
  • Fail Friday: Zeig einen kleinen Patzer (kaputter Kamera-Akkupack) und wie ihr improvisiert. Humor + Lernwert = Interaktion.
  • Work in Progress: Screenshot von Entwürfen, bevor alles fancy aussieht. Lass die Community abstimmen, welche Variante gewinnt.
  • Office-Playlist: Teile Spotify-Links – bringt Conversation ohne Extra-Shooting.

Häufigstes Gegenargument: „Unsere Räume sind nicht instagramable.“ Egal! Authentizität schlägt Hochglanz. Niemand erwartet Pinterest-Lofts – nur echte Einblicke.


4. Keiner will Produktbilder oder Wahlplakate sehen – was dann?

Wir lieben Produkte, aber Social Media ist kein Katalog. Pure Produktfotos ohne Kontext performen selten. Drei Alternativen, die wir im Kundeneinsatz getestet haben:

  1. Use-Case-Stories
    Zeig das Produkt im echten Alltag. Erzähl, welches Problem es löst und welch kleine Erfolgsgeschichte dahintersteht.
  2. User Generated Content (UGC)
    Fordere Kund:innen auf, Bilder zu teilen. Reposte mit Credits. Das baut Vertrauen + Reichweite.
  3. Micro-Lessons
    Vermitt­le Wissen, bei dem dein Produkt quasi „zufällig“ vorkommt. Beispiel: Statt Laptopfoto – ein 30-Sekunden-Clip „3 Shortcuts fürs Homeoffice“, Laptop dezent im Bild.

Merke: Wenn dein Post aussieht wie ein Wahlplakat („Wir sind die Besten, wählt uns!“), scrollt die Community weiter. Mach sie lieber schlauer, fröhlicher oder neugieriger – dann verkauft sich dein Produkt fast von allein.


5. Werkzeuge, die wir empfehlen

  • Trello / Asana – für Makro-, Meso- und Mikro-Planung
  • Notion-Datenbank – Redaktionskalender + Ideenparkplatz
  • Meta Business Suite / Later – für automatisches Cross-Posting
  • Canva Pro – Templates, damit Corporate Design nicht jedes Mal neu erfunden wird
  • Google Trends & AnswerThePublic – Content-Ideen, die wirklich gesucht werden

Einmal sauber aufgesetzt, reichen wöchentliche 30 Minuten, um Themen nachzujustieren.


Fazit – Plan schlau, poste leicht

Ein Redaktionsplan ist kein Korsett. Er ist dein Navigationsgerät, das dich entspannt durch Meme-Gewitter, Algorithmus-Updates und spontane Feiertage lotst. Mit klaren Ebenen, Nischentagen, offenen Blicken hinter die Kulissen und Story-statt-Werbe-Posts baust du eine Community auf, die zuhört – und kauft, wenn der Moment passt. Und das Beste: Du gewinnst Zeit für wirklich strategische Aufgaben (oder einen langen Kaffee).


Die besten Fragen aus dem Netz

  1. „Wie weit im Voraus sollte ich meine Posts planen?“
    • Ideal: 4 Wochen grob, 1 Woche konkret. So bleibt Raum für Trends.
  2. „Brauche ich für jeden Kanal eigene Inhalte?“
    • Nein. Aber passe Stil & Format an (LinkedIn = Tiefgang, TikTok = Speed).
  3. „Wie viele Hashtags sind optimal?“
    • Auf Instagram 5-8 themenrelevante; LinkedIn maximal 3. Qualität vor Menge.
  4. „Soll ich Feiertage auch bedienen, wenn schon 100 Marken dasselbe posten?“
    • Nur, wenn du eine originelle Perspektive hast. Sonst lass es.
  5. „Wie messe ich den Erfolg von Behind-the-Scene-Posts?“
    • Schau auf Saves, Kommentare und Story-Antworten – nicht nur Likes.

FAQ – Kurz & Knackig

Q1: Wie finde ich passende Aktionstage für meine Branche?
A: Such in offiziellen Kalendern (z. B. bundesweite Aktionstage) und in Community-Foren. Prüfe Relevanz & Story-Potenzial, bevor du übernimmst.

Q2: Kann ich Redaktionsplan-Tools kostenlos nutzen?
A: Ja. Trello, Google Sheets oder Notion gibt es in Free-Versionen. Kostet nichts – spart Nerven.

Q3: Wie verhindere ich, dass mein Plan steif wird?
A: Plane fixe „Flex-Slots“ pro Woche ein. Wenn nix Aktuelles passiert, füllst du sie mit Evergreen-Content aus deinem Ideenparkplatz.

Q4: Was mache ich, wenn ein Post floppt?
A: Analysier Uhrzeit, Hook, Visual. Manchmal reicht Re-Posting zu besserer Uhrzeit. Lern draus – und weiter geht’s.

Q5: Muss ich jeden Trend mitmachen?
A: Nein. Prüfe, ob er zu Marke & Zielgruppe passt. Lieber einen auslassen als cringe rüberkommen.

By Michael

Michael ist Geschäftsführer der Agentur 4everglen und leidenschaftlicher Redakteur unseres Blogs. Mit seinem Team unterstützt er Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Services, um nachhaltig zu wachsen. Als Familienvater und Partner vieler Mamas unter seinen Kund:innen kennt er die alltäglichen Herausforderungen genau, die Eltern im Business-Kontext meistern müssen. In seinen Artikeln verbindet er strategisches Know-how mit kreativen Lösungsansätzen und teilt wertvolle Einblicke aus seiner langjährigen Praxis, um Gründer:innen und Unternehmer:innen effektiv bei ihren Zielen zu unterstützen.

Related Post