Paper Prototyping: Warum wir manchmal lieber zu Stift und Papier greifen

Zurück zu den Wurzeln – und genau deshalb so effektiv

In einer Welt voller digitaler Tools, interaktiver Mockups und High-Fidelity-Designs könnte man meinen, dass Papier und Stift ausgedient haben. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn du schnell Ideen testen, Konzepte visualisieren oder Nutzerfeedback einholen möchtest, ohne dich in Pixelperfektion zu verlieren, dann ist Paper Prototyping dein neuer bester Freund.

Als Online-Marketing-Agentur, die viel mit Webdesign, UX und Kampagnenentwicklung arbeitet, setzen wir dieses einfache, aber geniale Tool regelmäßig ein – und sind immer wieder begeistert, wie viel Klarheit und Geschwindigkeit es bringt.


Was ist eigentlich Paper Prototyping?

Paper Prototyping ist eine Methode, bei der du Benutzeroberflächen, Webseiten oder Apps ganz einfach auf Papier skizzierst, um erste Ideen sichtbar und testbar zu machen. Dabei geht es nicht um feine Details oder hübsches Design – sondern darum, die Struktur, Funktion und Nutzerführung sichtbar zu machen.

Im Grunde erstellst du also ein grobes Modell deines Produkts – ganz ohne Code, Designsoftware oder technisches Know-how. Und das Beste daran: Du kannst es sofort in die Hände anderer geben und wertvolles Feedback sammeln.


Warum wir als Agentur Paper Prototyping lieben

1. Es geht schnell – und bringt sofortige Ergebnisse

Im kreativen Alltag bleibt oft wenig Zeit für aufwändige Mockups. Wenn ein Kunde mit einer groben Idee zu uns kommt, dann setzen wir uns zuerst gemeinsam hin, holen Papier und Marker raus – und skizzieren live mit. Das ist nicht nur effizient, sondern macht den Prozess auch für unsere Kunden direkt erlebbar.

2. Der Fokus liegt auf dem Wesentlichen

Statt sich über Farben, Icons oder Fonts zu streiten, konzentrieren wir uns auf das, was zählt: Wie bewegt sich der User durch die Anwendung? Was soll passieren, wenn ein Button geklickt wird? Wo erwartet der Nutzer welche Inhalte?

Gerade in frühen Projektphasen ist es viel wichtiger, dass die Logik stimmt, als dass alles schon perfekt aussieht. Paper Prototyping hilft dabei, Denkfehler schnell zu entlarven – ganz ohne Frust.

3. Es ist inklusiv und schafft Augenhöhe

Egal ob Entwickler, Marketing-Mensch oder Kundin ohne Digitalhintergrund: Jeder kann auf Papier mitgestalten. Weil es keine technischen Barrieren gibt, entsteht eine ganz andere Dynamik im Team. Es wird gelacht, ausprobiert, gestrichen, neu gezeichnet – genau so soll kreative Zusammenarbeit aussehen.


Wann wir Paper Prototyping konkret einsetzen

Bei Website-Relaunches

Wenn wir gemeinsam mit Kunden neue Strukturen, Landingpages oder Nutzerflows entwickeln, starten wir mit Scribbles. Damit sehen alle Beteiligten direkt, wie die Seite aufgebaut ist, ohne sich durch abstrakte Texte zu quälen.

Für neue Produktideen

Häufig kommen Startups mit einer App-Idee zu uns. Bevor wir über Design oder Technik sprechen, zeichnen wir erst mal die Screens. Dadurch klären sich viele Fragen schon vor der eigentlichen Entwicklung.

In Workshops mit Kundenteams

Gerade in Kickoff-Workshops nutzen wir gern diese Methode. Denn sie bringt alle schnell auf einen gemeinsamen Nenner – und fördert gleichzeitig das Verständnis für UX und Usability.

Bei internen Konzepten und Kampagnen

Auch in der Agentur selbst setzen wir Paper Prototyping ein. Sei es für einen neuen Social Media Funnel oder einen Self-Service-Bereich im Kundenportal – skizzieren hilft, die Gedanken zu ordnen und Ideen gemeinsam weiterzudenken.


So funktioniert Paper Prototyping – Schritt für Schritt

Damit du selbst loslegen kannst, brauchst du nur:

  • Papier oder Haftnotizen
  • Stifte in verschiedenen Farben
  • Schere (optional)
  • Klebestreifen oder Magnetwand (für Workshops)

Und so gehst du vor:

  1. Definiere das Ziel deines Prototyps. Willst du z. B. die Navigation einer App zeigen oder die Struktur einer Landingpage?
  2. Skizziere grob die einzelnen Screens oder Seiten. Wichtig: Denk in Funktionen, nicht in Design!
  3. Verbinde die Screens miteinander. Zeige, was passiert, wenn der Nutzer klickt oder scrollt.
  4. Teste deinen Prototyp mit anderen. Lass sie durchklicken (auch einfach mit dem Finger) und beobachte, wie sie sich zurechtfinden.
  5. Passe deine Skizzen an. Oft sind kleine Änderungen schon der Schlüssel zu mehr Usability.

Fazit: Schnell, effektiv und kreativ – zurück zum Anfang lohnt sich

In der digitalen Welt übersehen wir oft, dass die besten Ideen manchmal mit einem einfachen Stift beginnen. Paper Prototyping ist genau das: eine Rückkehr zu mehr Klarheit, mehr Beteiligung und echtem Nutzerfokus. Es ist kein Ersatz für moderne Tools – aber ein perfekter Startpunkt.

Wir nutzen es, um schneller ans Ziel zu kommen, um Denkfehler früh zu entdecken und um unsere Kunden wirklich mitzunehmen. Es ist ein bisschen wie früher in der Schule – nur dass heute Millionenideen daraus entstehen.


Top-Fragen aus dem Netz zum Paper Prototyping

Ist Paper Prototyping nicht zu „altmodisch“ für digitale Produkte?
→ Ganz im Gegenteil. Gerade in der frühen Konzeptionsphase bietet es dir maximale Flexibilität – ganz ohne Tool-Lernkurve.

Wie detailliert muss ein Paper Prototype sein?
→ So detailliert wie nötig, so grob wie möglich. Es geht nicht um Pixelperfektion, sondern um Funktion und Logik.

Kann ich das auch alleine machen?
→ Ja, definitiv. Noch besser funktioniert’s aber im Team – durch den Austausch entstehen oft bessere Lösungen.

Wie lange dauert das?
→ Ein einfacher Prototyp für eine Landingpage ist in 15–30 Minuten machbar. Komplexere Projekte benötigen entsprechend mehr Zeit – aber deutlich weniger als ein digitaler Prototyp.


FAQ – aus unserer Erfahrung für deinen Einstieg

Welche Tools ergänzen Paper Prototyping sinnvoll?
→ Nach der Papierphase wechseln wir oft zu digitalen Tools wie Figma, Adobe XD oder Miro, um den Prototyp weiterzuentwickeln.

Was mache ich mit dem Feedback aus Tests?
→ Notiere es direkt neben die Skizzen oder markiere problematische Stellen. Danach kannst du gezielt verbessern.

Wie schütze ich gute Ideen aus Papier-Prototypen?
→ Fotografiere oder scanne deine Skizzen. So bleiben sie dokumentiert und lassen sich später leicht digitalisieren.

Können auch große Projekte damit starten?
→ Absolut. Gerade bei umfangreichen Plattformen oder Portalen lohnt sich ein Paper Prototyp, um Prozesse frühzeitig zu klären.


Wenn du jetzt denkst: „Das probiere ich auch mal!“, dann tu’s. Leg los, nimm Papier, Stifte – und denk mit der Hand. Und wenn du dir Unterstützung wünschst, dann weißt du ja, wo du uns findest. 😉

By Michael

Michael ist Geschäftsführer der Agentur 4everglen und leidenschaftlicher Redakteur unseres Blogs. Mit seinem Team unterstützt er Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Services, um nachhaltig zu wachsen. Als Familienvater und Partner vieler Mamas unter seinen Kund:innen kennt er die alltäglichen Herausforderungen genau, die Eltern im Business-Kontext meistern müssen. In seinen Artikeln verbindet er strategisches Know-how mit kreativen Lösungsansätzen und teilt wertvolle Einblicke aus seiner langjährigen Praxis, um Gründer:innen und Unternehmer:innen effektiv bei ihren Zielen zu unterstützen.

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