So findest du heraus, ob sich deine Idee auch rechnerisch lohnt
In unseren Digitalmarketing-Projekten beobachten wir immer wieder, dass Mütter nach der Elternzeit nicht einfach in den alten Job zurückkehren möchten. Stattdessen gründen sie ein Unternehmen oder machen sich selbstständig, um mehr Flexibilität für sich und ihre Familie zu schaffen. Doch während viele voller Leidenschaft in ihr Business starten, fehlt oft ein entscheidender Schritt: die rechnerische Überprüfung der Geschäftsidee.
Eine kreative oder sinnvolle Idee allein reicht nicht aus. Dein Business muss wirtschaftlich tragfähig sein, sonst drohen finanzielle Engpässe oder sogar das Scheitern. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du in wenigen Schritten herausfindest, ob sich deine Idee auch rechnerisch lohnt.
1. Schritt: Erstelle eine einfache Kostenübersicht
Bevor du mit großen Umsatzprognosen startest, musst du erst wissen, welche Kosten du hast. Diese lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen:
Fixkosten (laufende Kosten, unabhängig vom Umsatz)
- Miete für Büro/Homeoffice
- Versicherungen (Krankenversicherung, Haftpflicht, Rentenversicherung)
- Software-Abonnements
- Internet, Telefon
- Steuerberater:in oder Buchhaltungssoftware
Variable Kosten (steigen mit der Produktion oder Leistungserbringung)
- Materialkosten
- Produktionskosten
- Versandkosten
- Werbekosten
- Zahlungsgebühren (z. B. PayPal, Stripe)
Private Kosten (dein Mindestlohn für dich selbst)
- Miete und Nebenkosten
- Lebensmittel
- Kinderbetreuung
- Freizeitaktivitäten
Berechne alle monatlichen Fixkosten und schätze deine variablen Kosten pro verkauftem Produkt oder Dienstleistung. Das hilft dir, eine Basis für deine Gewinnermittlung zu schaffen.
2. Schritt: Berechne deinen Mindestumsatz
Um profitabel zu sein, musst du mindestens so viel Umsatz machen, dass alle deine Kosten gedeckt sind.
Formel für deinen Mindestumsatz:
(Fixkosten + gewünschtes Einkommen) ÷ Deckungsbeitrag pro Produkt = Anzahl der notwendigen Verkäufe
Beispielrechnung:
- Deine Fixkosten betragen 3.000 € pro Monat
- Du möchtest ein Einkommen von 2.000 € pro Monat erzielen
- Dein Produkt kostet 100 €, davon bleiben nach Abzug von Material, Versand und Marketing 40 € Gewinn pro Produkt
Berechnung:
(3.000 € + 2.000 €) ÷ 40 € = 125 Verkäufe pro Monat
Kannst du realistisch 125 Verkäufe pro Monat erreichen? Falls nein, solltest du entweder deine Kosten senken, deinen Preis erhöhen oder dein Angebot optimieren.
3. Schritt: Analysiere den Markt und deine Konkurrenz
Selbst wenn deine Zahlen stimmen, solltest du prüfen, ob dein Produkt oder deine Dienstleistung Marktpotenzial hat.
Wichtige Fragen:
- Gibt es bereits ähnliche Angebote? Falls ja, zu welchem Preis?
- Wie groß ist deine potenzielle Zielgruppe?
- Welche Preise sind die Kund:innen bereit zu zahlen?
- Welche besonderen Mehrwerte bietet dein Angebot im Vergleich zur Konkurrenz?
Nutze Google, Social Media, Foren oder Branchenstudien, um realistische Einschätzungen zu erhalten. Zudem kannst du Testverkäufe oder Umfragen durchführen, um die Resonanz deiner Zielgruppe zu messen.
4. Schritt: Kalkuliere verschiedene Preismodelle
Häufig scheitern Gründer:innen daran, dass sie ihre Preise zu niedrig ansetzen. Deine Preise müssen nicht nur deine Kosten decken, sondern dir auch ein nachhaltiges Einkommen ermöglichen.
Mögliche Preisstrategien:
Strategie | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
Kostenbasierte Preisgestaltung | Preis basiert auf den Produktionskosten + Gewinnspanne | Herstellung: 20 €, Verkauf: 50 € |
Wettbewerbsorientierte Preisgestaltung | Preis wird an Marktpreise angepasst | Konkurrenz: 80 €, eigener Preis: 79 € |
Wertbasierte Preisgestaltung | Preis richtet sich nach dem Nutzen für den Kunden | Coaching mit hohem Mehrwert: 300 € pro Stunde |
Teste verschiedene Preismodelle und beobachte, welche Strategie am besten funktioniert.
5. Schritt: Erstelle einen realistischen Break-even-Plan
Der Break-even-Point gibt an, ab wann dein Unternehmen Gewinn macht. Du erreichst diesen Punkt, wenn dein Umsatz die Gesamtkosten deckt.
Formel für den Break-even-Point:
Fixkosten ÷ (Verkaufspreis – variable Kosten) = benötigte Verkäufe
Beispiel:
- Fixkosten: 3.000 €
- Verkaufspreis pro Produkt: 100 €
- Variable Kosten pro Produkt: 40 €
3.000 € ÷ (100 € – 40 €) = 50 Verkäufe pro Monat
Das bedeutet: Sobald du 50 Produkte pro Monat verkaufst, bist du bei null. Alles darüber ist Gewinn!
Fazit: Ohne Zahlen kein nachhaltiges Business
Viele Gründer:innen verlassen sich auf ihr Bauchgefühl – und scheitern, weil sie ihre Zahlen nicht im Blick haben. Eine gute Idee allein reicht nicht, sie muss auch wirtschaftlich tragfähig sein.
Unsere Empfehlung:
- Kenne deine Kosten und berechne deinen Mindestumsatz.
- Analysiere den Markt und passe deine Preise strategisch an.
- Erstelle einen Break-even-Plan, um zu wissen, wann du profitabel wirst.
Wer von Anfang an realistisch kalkuliert, setzt sein Business auf ein solides Fundament und kann sich langfristig ein stabiles Einkommen aufbauen.
FAQ
1. Was passiert, wenn mein Mindestumsatz zu hoch ist?
Dann solltest du prüfen, ob du deine Kosten senken, den Preis erhöhen oder dein Angebot optimieren kannst.
2. Wie finde ich heraus, ob Kund:innen bereit sind, meinen Preis zu zahlen?
Starte mit Umfragen, Testverkäufen oder Beta-Angeboten, um erste Rückmeldungen zu erhalten.
3. Was mache ich, wenn die Konkurrenz günstiger ist?
Setze auf Qualität, einzigartigen Mehrwert und bessere Kundenbindung statt auf Preiskämpfe.
4. Wie oft sollte ich meine Zahlen überprüfen?
Mindestens einmal pro Quartal, um deine Strategie anzupassen.
5. Kann ich mein Business skalieren, wenn die ersten Zahlen gut sind?
Ja! Überlege, ob du digitale Produkte, Abonnements oder höherpreisige Angebote entwickeln kannst.
Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI erstellt und durch die Redaktion und das Team von 4EVERGLEN geprüft.
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