Warum ein cooler Markenname allein noch kein Geschäftsmodell ist
Vielleicht kennst du das: Du hast eine fantastische Idee, ein paar Fans im Freundeskreis feiern dich – und trotzdem fühlt sich der Sprung in die Selbstständigkeit eher nach Bungee ohne Seil an. Genau hier setzen wir als Online-Marketing-Agentur an. Wir begleiten seit Jahren Gründer:innen bei ihrem „Jetzt-geht’s-los-Moment“ und haben dabei ziemlich viele Höhenflüge, aber auch Bauchlandungen gesehen. Das Wichtigste, das wir gelernt haben: Eine solide Strategie spart dir später Tränen, Zeit und Geld. Im Folgenden findest du unseren erprobten 7-Schritte-Fahrplan, garniert mit Praxisbeispielen, kleinen Tools und einer Portion Humor. Schnapp dir Kaffee oder Kuscheldecke – los geht’s!
Die 7 Schritte zum eigenen Business
1. Leg dein „Warum“ glasklar fest
Frage: „Warum machst DU das hier eigentlich?“
Dein „Warum“ ist mehr als eine nette Slide im Pitch-Deck. Es ist dein innerer Akku, wenn der Online-Shop nachts um drei spinnt. Schreib es auf, häng es an den Kühlschrank. Beispiel: „Ich will Mamas helfen, sich selbstständig zu machen, ohne dabei den Verstand zu verlieren.“ Klingt simpel – rettet dich aber in akuten Prokrastinationsphasen.
2. Zielgruppe & Wunschkund:in definieren
- Persona-Steckbrief: Name, Alter, Lieblingspodcast, größte Pain-Points.
- Recruit 5: Rede mit fünf echten Menschen aus deiner Zielgruppe. Lass sie dein Angebot auf Post-its zerreißen.
- Edit brutal: Alles, was Wunschkund:innen nicht begeistert, fliegt raus.
Agentur-Quickie: Wir nutzen gerne Typeform für knackige Umfragen und Hotjar-Interviews, um echte Voice-of-Customer-Zitate zu sammeln. Unbezahlbar!
3. Feile an deinem Angebots-Mix
Angebotsart | Vorteil | Tipp |
---|---|---|
Low-Ticket (E-Book, Mini-Kurs) | Einstiegsprodukt, baut Vertrauen auf | Upsell gut sichtbar platzieren |
Core-Offer (1-zu-1-Coaching, Dienstleistung) | Haupteinnahmequelle | Prozess klar dokumentieren |
Recurring (Membership, Retainer) | Planbare Umsätze | Community-Aspekt verstärken |
Merksatz: „Ein Produkt ist kein Business – aber ein Mix ist ein Business-Modell.“
4. Markenauftritt & Positionierung
- Brand-Archetyp auswählen: Heldin? Mentorin? Rebellin? Passt deine Tonalität dazu?
- CI-Basics: Zwei Schriftarten, drei Markenfarben, ein Bildstil. Fertig.
- Story-Framework: Problem → Hindernis → Lösung → Happy End. Immer wieder.
Tool-Liebling: Canva Brand-Kit – da hinterlegst du Farben + Fonts einmal, schiebst dein Logo rein und bist in Minuten ready für Social Media.
5. Marketing-Motor anschmeißen
Regel 70-20-10: 70 % Evergreen, 20 % saisonal, 10 % spontan viral
- Owned Media: Blog, Newsletter, eigener Podcast = deine Burg.
- Earned Media: PR-Gastbeiträge, Interviews, UGC.
- Paid Media: Ads, aber erst, wenn deine Website konvertiert (mind. 2 % Conversion).
Pro-Tipp: Studiere die Customer Journey. Ein Insta-Reel ohne klaren Call-to-Action ist wie ein Kuchen ohne Boden: lecker, aber macht Chaos.
6. Cash & Controlling – Finanzen ohne Kopfweh
- Drei Konten-Modell: Einnahmen, Betriebskosten, Steuerrücklage.
- Quartals-Ziele: Umsatz, Neukunden, Gewinn. Review am letzten Tag des Quartals (Champagner optional).
- Kennzahlen-Dashboard: Wir schwören auf Google Looker Studio + ein simples Sheet. Siehst du rote Zahlen, greif ein – nicht erst, wenn Post vom Finanzamt kommt.
7. Systeme, Prozesse, Automatisierung
- SOPs (Standard Operating Procedures): Loom-Video drehen, Workflow in Notion ablegen.
- Automate the boring stuff: Rechnungen (Lexoffice), Terminbuchungen (Calendly), E-Mails (ActiveCampaign).
- Delegieren: VA statt Burn-out. Dein Stundenlohn sollte höher sein als der deiner To-do.
Mindset-Reminder: Jede wiederkehrende Aufgabe = Kandidat für Automatisierung oder Outsourcing.
Fazit – Strategie first, Glitzer second
Selbstständigkeit ist kein Sprint, sondern eher ein Trail-Run mit Aussichtspunkten und Schlaglöchern. Mit einem klaren 7-Schritte-Plan weißt du immer, wo du gerade läufst – und warum. Strategie rettet dich, wenn Motivation knirscht, der Algorithmus zickt oder die Konkurrenz plötzlich Copy-Paste spielt. Also: Notizen raus, Plan aufsetzen, morgen starten. Wir glauben an dich!
Die besten Fragen aus dem Netz (und die Kurz-Antworten)
Frage | Antwort in 2 Sätzen |
---|---|
„Brauche ich für den Start wirklich einen Businessplan?“ | Ja, aber halte ihn lebendig: 10-Seiten-Lean-Canvas reichen. Update alle 6 Monate. |
„Wann kann ich meinen ersten Mitarbeitenden einstellen?“ | Sobald wiederkehrende Aufgaben > 30 % deiner Wochenzeit fressen und du 3 Monate Reserve hast. |
„Welche Social-Media-Plattform zuerst?“ | Da, wo deine Zielgruppe täglich abhängt. Lieber ein Kanal richtig als drei halbherzig. |
„SEO oder Ads?“ | SEO für Langfrist-Traffic, Ads für schnelle Tests. Smarte Gründer:innen kombinieren beides. |
„Wie hoch sollte meine Marge sein?“ | Richtwert Dienstleistung 50 %, Produkte > 30 %. Darunter wird’s eng für Wachstum. |
FAQ – Noch mehr Klartext
1. Wie finde ich meinen Stundensatz?
Kosten + Wunschgehalt + Reserve durch fakturierbare Stunden. Beispiel: 4.000 € / Monat Ziel → geteilt durch 80 abrechenbare Stunden = 50 € Grundsatz – nach oben runden!
2. Sollte ich zuerst Logo oder Website erstellen?
Logo ja, aber minimalistisch. Einfache Typo reicht. Website kann in Woche 2 kommen, aber Baukasten statt Agentur-Mammut, damit du flexibel bleibst.
3. Was mache ich, wenn mein Launch floppt?
Analyse statt Drama: Waren Angebot, Zielgruppe, Timing stimmig? Starte Beta-Runde mit kleinerem Scope, hol Feedback, relaunche schlanker.
4. Wie bleibe ich motiviert, wenn Umsätze schwanken?
Setz Wochen-Ziele, feiere Mini-Siege, such dir einen Accountability-Buddy. Motivation ist wie Zähneputzen – täglich nötig.
5. Muss ich auf allen Kanälen dieselbe Content-Strategie fahren?
Kernbotschaft ja, Format nein. LinkedIn liebt Tiefgang, TikTok Tempo, Insta Ästhetik. Gleiche Story, unterschiedliche Gewürze.