In unserer täglichen Arbeit bei 4EVERGLEN, einer jungen und dynamischen Digitalmarketing-Agentur, treffen wir immer wieder auf Mütter, die den Entschluss fassen, sich nach der Elternzeit nicht in ihren alten Beruf zurückzubegeben, sondern ihr eigenes Business zu starten. Mal ist es ein kreatives Handmade-Label, mal ein Beratungsservice für andere Eltern, mal ein kleines Online-Unternehmen mit digitalen Produkten.
Gerade in den ersten Gesprächen taucht dann fast immer die Frage auf: „Was hat es eigentlich mit dieser Kleinunternehmer-Regelung auf sich? Lohnt sich das für mich oder sollte ich mich lieber direkt anders aufstellen?“ Aus unserer Perspektive als Agentur, die zahlreichen Gründerinnen beim digitalen Marketing und ihrem Online-Auftritt unterstützt, ist es essenziell, dass du die rechtlichen und steuerlichen Grundlagen deines Business verstehst – so, wie wir es auch bei Ads-Kampagnen, Social-Media-Strategien oder Websites tun. Denn nur wenn du die Basics im Griff hast, kannst du dein Unternehmen langfristig sauber aufbauen und wachsen lassen.
In diesem Artikel erklären wir dir schrittweise, was die Kleinunternehmer-Regelung in Deutschland bedeutet, welche Vor- und Nachteile sie bietet und worauf du als Mama-Gründerin unbedingt achten solltest. Wir möchten dir einen leicht verständlichen Überblick geben, damit du eigenständig entscheiden kannst, ob diese Rechtsform beziehungsweise Steuerregelung für dich und dein Herzensbusiness passt.
Warum überhaupt Kleinunternehmerin werden?
Die Kleinunternehmer-Regelung (nach § 19 UStG) ist für viele Gründerinnen attraktiv, weil sie vermeintlich den Bürokratieaufwand senkt. Wer unter bestimmten Umsatzgrenzen bleibt, muss keine Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) erheben und auch keine entsprechenden Voranmeldungen beim Finanzamt einreichen. Stattdessen wird lediglich einmal jährlich im Rahmen der Einkommensteuererklärung eine Gewinnermittlung eingereicht.
Gerade am Anfang, wenn dein Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt und du parallel deinen Alltag als Mama managst, klingt das erst mal wie ein großer Vorteil: weniger Stress, weniger Formulare. Doch es lohnt sich, einen genaueren Blick hinter die Kulissen zu werfen, denn die Kleinunternehmer-Regelung bringt nicht nur Vorteile mit sich.
Die wichtigsten Eckdaten zur Kleinunternehmer-Regelung
Die Kleinunternehmer-Regelung ist in Deutschland an Umsatzgrenzen geknüpft. Diese lauten (Stand 2023):
- Umsatz im Vorjahr: Maximal 22.000 Euro.
- Geschätzter Umsatz im laufenden Jahr: Voraussichtlich nicht mehr als 50.000 Euro.
Vereinfacht ausgedrückt: Wenn du in einem Jahr unter 22.000 Euro Umsatz bleibst und voraussichtlich auch im laufenden Jahr nicht mehr als 50.000 Euro erzielen wirst, kannst du Kleinunternehmerin sein. Dabei ist allerdings nicht dein Gewinn entscheidend, sondern dein Umsatz – also der Betrag, den du an deine Kundinnen und Kunden in Rechnung stellst.
Wichtig: Die Regelung greift nicht automatisch. Bei deiner Gewerbeanmeldung oder bei der steuerlichen Erfassung musst du angeben, dass du die Kleinunternehmer-Regelung in Anspruch nehmen möchtest. Entscheidest du dich später dagegen oder stellst fest, dass du die Grenzen überschreitest, kannst du auch wechseln.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Wie so oft gibt es Licht- und Schattenseiten. Damit du dir ein klares Bild machen kannst, haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengefasst:
Vorteile
- Weniger Bürokratie
Du musst keine monatlichen oder vierteljährlichen Umsatzsteuervoranmeldungen ans Finanzamt abgeben. Das spart Zeit und Nerven, die du in der Familienorganisation oder in der Entwicklung deiner Produkte nutzen kannst. - Keine Umsatzsteuer an Kunden berechnen
Viele Endverbraucher freuen sich, wenn sie keine Mehrwertsteuer zahlen müssen. Das kann (gerade bei kleinen Beträgen) ein kaufentscheidender Vorteil sein. - Übersichtliche Kalkulation
Da du selbst keine Vorsteuer ziehen und keine Umsatzsteuer aufschlagen musst, bleibt deine Preisgestaltung für dich und deine Kundschaft einfacher.
Nachteile
- Keine Vorsteuerabzugsberechtigung
Wenn du größere Investitionen tätigst (z. B. Equipment, Softwarelizenzen), kannst du die anfallende Mehrwertsteuer nicht vom Finanzamt zurückholen. Das ist oft ein großer Nachteil, wenn man schnell wachsen möchte und hohe Ausgaben hat. - Begrenztes Umsatzpotenzial
Du musst unter den oben genannten Grenzen bleiben, um die Regelung nutzen zu können. Wenn dein Business schnell wächst und du sie überschreitest, musst du auf das normale System wechseln. Das kann rückwirkend Mehraufwand und Nachzahlungen bedeuten. - Wirkung auf Geschäfts- und B2B-Kunden
Wenn du an Unternehmer oder größere Firmen verkaufst, empfinden die es meist nicht als Vorteil, dass du keine Umsatzsteuer ausweist. Sie können sie ohnehin als Vorsteuer geltend machen. In diesem Fall kann deine Kleinunternehmerinnen-Position sogar weniger professionell wirken.
Ist die Kleinunternehmer-Regelung das Richtige für dich?
Um dir die Entscheidung etwas leichter zu machen, haben wir einen kleinen Schritt-für-Schritt-Ratgeber zusammengestellt. Er soll dir dabei helfen, ganz individuell herauszufinden, ob du mit der Kleinunternehmer-Regelung gut fährst oder ob du eher in ein reguläres Umsatzsteuersystem wechseln solltest.
- Mache einen groben Businessplan
Auch wenn du nicht direkt einen ellenlangen Businessplan schreiben willst, verschaff dir einen Überblick über deine geplanten Aktivitäten: Wie hoch werden deine voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben im ersten Jahr sein? - Checke deinen Investitionsbedarf
Planst du teure Anschaffungen oder hohe laufende Kosten? Wenn du viel Ausrüstung oder Software kaufen musst, lohnt sich der Vorsteuerabzug (als umsatzsteuerpflichtige Unternehmerin) oft mehr, als die Kleinunternehmer-Regelung. - Kenne deine Kunden
Verkaufst du vorwiegend an Endverbraucher (B2C) oder an Geschäftskunden (B2B)? Im B2C-Bereich kann der Wegfall der Mehrwertsteuer ein Vorteil sein; im B2B-Bereich spielt es meist keine große Rolle – oder wirkt sogar weniger professionell. - Bleibe realistisch
Wenn du schon ahnst, dass dein Umsatz schnell über 22.000 Euro steigen könnte, macht es oft Sinn, direkt „groß“ zu starten. Das ständige Hin und Her verursacht nur unnötigen Verwaltungsaufwand. - Sprich mit einem Steuerberater
Gerade als Mama, die viele Hüte trägt, ist das Thema Finanzen oft kompliziert. Ein kurzes Beratungsgespräch mit einer Steuerfachperson kann hier enorm helfen, kostspielige Fehler zu vermeiden.
Entscheidungshilfe – Kleinunternehmer oder nicht?
Frage | Kleinunternehmer-Regelung | Reguläre Umsatzbesteuerung |
---|---|---|
Planst du große Investitionen? | Eher nachteilig (keine Vorsteuerabzüge) | Vorteilhaft (du holst die gezahlte USt zurück) |
Zielkunden | B2C (Endverbraucher) | B2B (Geschäftskunden), aber auch B2C möglich |
Umsatzgrenze < 22.000 €/Jahr absehbar? | Ja, dann okay (weniger Papierkram) | Nein, wenn du über die Grenze kommst, musst du wechseln |
Wieviel Bürokratie möchtest du? | Weniger (keine Umsatzsteuer-Voranmeldung) | Mehr (Umsatzsteuer-Voranmeldungen) |
Wachstumsabsicht | Vorsicht, Grenze einplanen | Du kannst ohne Beschränkung wachsen |
(Nutze diese Übersicht, um deine persönliche Situation besser einschätzen zu können.)
Was du bei der Kleinunternehmer-Regelung beachten musst
Solltest du dich für die Kleinunternehmer-Regelung entscheiden, gibt es einige wichtige Punkte, die du im Hinterkopf behalten solltest, um keine bösen Überraschungen zu erleben:
- Rechnungsstellung
Auf deine Rechnungen musst du einen Hinweis anbringen, dass du nach § 19 UStG Kleinunternehmerin bist und keine Umsatzsteuer ausgewiesen wird. - Grenzen im Blick behalten
Übersteigst du im laufenden Jahr oder im Folgejahr die Umsatzgrenzen, musst du zum regulären System wechseln. Teilweise kann das auch rückwirkend gelten, was zu Nachzahlungen führen kann. - Darstellung im Marketing
Überlege, ob du offensiv darauf hinweist, dass du keine MwSt. berechnest. Für Endkunden kann das ein Vorteil sein, für Geschäftskunden hat es oft keinen Mehrwert. Wähle deine Marketingbotschaften entsprechend aus. - Steuerliche Erfassung und Abmeldung
Willst du den Kleinunternehmerstatus irgendwann beenden, musst du dies entsprechend beim Finanzamt anmelden. Sei dabei sorgfältig und lass dich beraten. - Plan für Wachstum
Wenn dein Business gut anläuft, kann es passieren, dass du relativ schnell über die Umsatzgrenzen rutschst. Mache dir am besten von Anfang an Gedanken darüber, wie du in diesem Fall vorgehen möchtest. So vermeidest du abrupten Stress, wenn die Umsätze plötzlich steigen.
Fazit – Die Kleinunternehmer-Regelung als Türöffner, aber nicht für jede Situation perfekt
Die Kleinunternehmer-Regelung ist eine niedrigschwellige Einstiegsoption, die gerade Müttern helfen kann, neben der Kinderbetreuung in die Selbstständigkeit zu schnuppern, ohne gleich im Vorsteuer-Dschungel zu versinken. Das kann motivierend sein und dir Sicherheit geben, wenn du erst mal getestet hast, ob deine Idee am Markt funktioniert.
Auf der anderen Seite solltest du die Vorteile (weniger Bürokratie, kein Ausweisen der Umsatzsteuer, vereinfachter Einstieg) gegen die Nachteile (kein Vorsteuerabzug, Umsatzgrenzen, potenziell weniger professionelles Auftreten bei B2B-Kunden) abwägen. Vor allem, wenn du ambitionierte Wachstumspläne hast oder größere Anschaffungen benötigst, kann es sinnvoller sein, bewusst auf den Kleinunternehmerstatus zu verzichten.
Aus unserer Sicht als Digitalmarketing-Agentur ist die Kleinunternehmer-Regelung dann ein guter Weg, wenn du relativ klein anfangen möchtest, hauptsächlich Endverbraucher ansprichst und in nächster Zeit keine großen Investitionen planst. Solltest du allerdings von vornherein mit hohem Umsatz und professionellen B2B-Kooperationen rechnen, ist es möglicherweise cleverer, direkt „all-in“ zu gehen und die reguläre Umsatzbesteuerung zu wählen.
Am Ende des Tages ist es eine persönliche Entscheidung, die du im Kontext deiner familiären und finanziellen Situation treffen solltest. Hol dir im Zweifel steuerlichen Rat, um nicht von versteckten Fallstricken überrascht zu werden. Dann kann dein Mama-Business schnell und stabil wachsen – egal, ob mit oder ohne Kleinunternehmer-Regelung.
FAQ
1. Bin ich verpflichtet, die Kleinunternehmer-Regelung zu nutzen, wenn mein Umsatz unter 22.000 Euro liegt?
Nein, das ist eine Option, keine Pflicht. Du kannst dich freiwillig für die reguläre Umsatzsteuer anmelden, etwa wenn du größere Investitionen planst und den Vorsteuerabzug nutzen möchtest.
2. Was passiert, wenn ich die Grenze einmalig überschreite?
Wenn du im laufenden Jahr bereits weißt, dass du die Grenze (z. B. 22.000 Euro) übersteigst, musst du ab dem Folgejahr (manchmal auch rückwirkend) in das Regelbesteuerungsverfahren wechseln. Informiere dich rechtzeitig, um Nachzahlungen zu vermeiden.
3. Kann ich die Kleinunternehmer-Regelung rückwirkend beantragen?
Das ist in der Regel nicht möglich. Du musst dich bei der Anmeldung deines Gewerbes bzw. der steuerlichen Erfassung entscheiden. Ändert sich deine Situation später, kannst du aber wechseln.
4. Kann ich als Kleinunternehmerin eine USt-IdNr. beantragen?
Ja, das geht. Eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer kannst du auch als Kleinunternehmerin erhalten, wenn du z. B. innerhalb der EU Geschäfte machst. Du musst dabei jedoch korrekt ausweisen, dass du Kleinunternehmerin bist und keine Umsatzsteuer in Rechnung stellst.
5. Was tue ich, wenn ich bereits im ersten Jahr einen deutlich höheren Umsatz erwarte?
Dann lohnt es sich, die Kleinunternehmer-Regelung nicht in Anspruch zu nehmen, sondern direkt auf die reguläre Umsatzsteuer zu setzen. So ersparst du dir den Wechsel und potenzielle Nachzahlungen.
Wenn du noch unsicher bist, ob die Kleinunternehmer-Regelung zu deinem Mama-Business passt, oder wenn du Unterstützung beim Aufbau deiner Online-Präsenz benötigst: Melde dich gerne bei uns! Gemeinsam finden wir heraus, welche Strategie und welche Marketingmaßnahmen für dein Geschäftsmodell ideal sind – damit du deine Selbstständigkeit stressfrei und erfolgreich starten kannst.
Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI erstellt und durch die Redaktion und das Team von 4EVERGLEN geprüft. Wenn du Fragen hast oder bevor du dich entscheidest kläre genau diese Themen um sicher zu gehen mit einem Steuerberater ab der deine persönliche Situation entsprechend einschätzen kann.